© DAV

Vom Virgental ins Innergschlöss

08.08.2025

In sechs Tagen auf dem Venediger Höhenweg von der Essener-Rostocker-Hütte zum Tauernhaus

Der Wetterbericht war alles außer vielversprechend: nass, kalt und die Schneefallgrenze bei 2400m.

Nach einem Telefonat mit einem Prägratener Bergführer fuhren wir voller Optimismus los nach Matrei in Osttirol. Wird schon! Wir hoffen auf den Tauernwind.

Eine kurze Busfahrt brachte uns ans Ende des Virgentales und wir stiegen bei Sonnenschein zur Essener-Rostocker Hütte auf. Nur wenige Meter vor der Hütte fielen die ersten Regentropfen und nachts regnete es, was die Wolken hergaben.

Unsere zweite Etappe führte uns zur Johannishütte im Dorfertal. Bevor wir zum Türmljoch 2890m aufstiegen machten wir bei Nieselregen noch einen Abstecher an den Simonysee. Ein bisschen Regen, ein paar Schneeflöckchen und dann wurde es wieder sonnig.  Wie schön! Vorallem wenn man weiß, dass es zuhause nur regnet!

Nachts tobte der Tauernwind und am nächsten morgen waren die Berggipfel mit Schnee überzuckert. Von der Johannishütte stiegen wir zur Tulpscharte und von dort aus zur Kreuzspitze 3155m auf. Dort oben erwartete uns ein Gipfelkreuz mit Raureif und ein Wechselspiel aus Wolken und sonnigen Momenten. Zwischen null Sicht und beeindruckenden Tiefblicken über unzählige Gipfel und hinunter zum berühmten, türkisblauen Eissee war alles dabei.

Weiter ging es: runter zur Tulpscharte und zur Überschreitung der Tulpspitze. In einer spannenden Kraxelei ging es über den 3054m hohen zweiten Gipfel des Tages. 

Ab der Zopetscharte ging es nur noch abwärts ins Timmeltal mit der Eisseehütte. Scheinbar ist das Timmeltal das schönste Tal auf der Südseite der Hohen Tauern. Ja, es ist wunderschön! Aber die beiden Täler vorher waren es auch: sattgrüne, blühende Täler mit wilden Bächen, Wasserfällen und schroffen, imposanten Bergen.

Die 4 Etappe führte uns von der Eisseehütte zur Bonn-Matreier Hütte auf 2750m mit ihrem Ausblick bis zum Triglav und  selbstverständlich stiegen wir auf deren Hausberg, den 3209m hohe Sailspitze.

Das Wetterglück begleitete uns auch am 5. Tag. Der Weg über die 2871m hohe Galtenscharte ist bei Schnee und intensiven Niederschlägen nicht machbar. Dann muss ins Tal abgestiegen werden. Über die Kälberscharte stiegen wir noch auf den Rauhkopf, mit 3070m und dann ging es vorbei an Steinbockmüttern mit ihren Kitzen zur über die Galtenscharte ins nächste Tal.

Ein kurzer Regenschauer sorgte dort für einen doppelten Regenbogen über dem Frosnitztal. Entlang des Frosnitzbaches ging es weit nach hinten zum Talschluss mit der Badener Hütte.

Auch diese Hütte war, wie die vorherigen ein gastfreundlicher Ort mit netten Hüttenwirten und leckerem Essen!

Unsere letzte Etappe führte uns übers Lobentörl 2770m ins Innergschlöss. Vorbei an den immer noch imposanten östlichen Venedigergletschern stiegen wir ab zum Venedigerhaus und zum Tauernhaus, wo es dann leider nur noch eine Etappe gab: mit dem Auto nach Hause.