Die Unternehmungen wurden in getrennten Gruppen für die Familien mit kleineren Kindern ab 5 Jahren durch Anke und Oli und für die Familien mit älteren Kindern ab 10 Jahren durch Ortrud und Klaus durchgeführt. Die unmittelbare Hüttenumgebung lud mit einem Wechsel aus Felsblöcken und Weideflächen für Kühe und Schafe alle Kinder zum Klettern und zum Spielen ein. Das Highlight war aber sicherlich der durch eine Mure 2019 aufgestaute, türkisblaue Radurschlsee ca. 20 Minuten oberhalb der Hütte. Trotz der eisigen Wassertemperaturen wagten einige Erwachsene und Kinder das Bad im See. Das Konzept, Wanderungen sowohl für Familien mit jüngeren als auch für Familien mit älteren Kindern anzubieten, war aus unserer Sicht ein großer Erfolg. Schön zu wissen, dass auch über 500 hm Anstieg zur Hütte kein Hindernis für die Jüngsten der Gruppe sind.
Die Gruppe mit jüngeren Kindern hatte viel Freude am Erkunden des Geländes rund um die 2123m hoch gelegene Hütte. Zwei Wanderungen führten uns zum einen auf den 2604m hohen Absatzkopf. Das Hochplateau kurz vor dem Gipfel war aufgrund von Bachläufen, Seen und zahlreichen Fröschen und Murmeltieren höchst einladend für die Kinder. Zum anderen folgten wir tags darauf einem kleinen Grat in einem Nebental. Trotz durchwachsenen Wetters kraxelten unsere Jüngsten mit Eifer und Freude die grasigen und steinigen Hänge hinauf und hinunter. Belohnt wurden wir mit einem großartigen Blick über das Tal und die angrenzenden Gipfel, nicht zuletzt auf den über 3354 m hohen Glockturm.
Die Wanderziele für die Gruppe mit den älteren Kindern waren zwei Dreitausender im oberen Radurschltal. Am Samstag konnten wir bei recht schönem Wetter die Nauderer Hennesiglspitze (3045 m) besteigen und wurden mit einem herrlichen Blick in das Langtauferer Tal mit der Weißkugel und in den oberen Vinschgau sowie das südöstliche Bündnerland belohnt. Beim Abstieg reizte Altschnee zu einer Schneeballschlacht und kleinere Seereste in den Hochkaren zum Spielen im Wasser. Am Sonntag war das Wetter leider nicht so stabil, sonnige Phasen wechselten immer wieder mit Regenschauern ab. Trotzdem ging die Gruppe den Wildnöderer (3015 m) in der Hoffnung auf besseres Wetter an. Der markierte Weg bis in die Scharte (2801 m) südlich des Wildnöderers war für alle problemlos zu machen. In der Scharte wurden wir dann von einem heftigen Regenschauer zur Rast gezwungen. Das Wetterradar kündigte eine gut einstündige trockene Phase an, die 3 Erwachsene und 4 Kinder für den Gipfelsturm nutzten. Die anderen der Gruppe machten sich schon auf den Weg zur Hütte, um dort noch einen Kaiserschmarrn zu bekommen.
Am Montag gestaltete Olli den Vormittag für die jüngsten noch mit Klettern an den Kletter- und Boulderfelsen in Hüttennähe und stieg dann direkt zur Radurschlalpe ab, um dort auf die andere Gruppe zu warten. Die Kinder konnten dort im Skulpturenpark herrlich spielen. Währenddessen führte Klaus die älteren über einen aussichtsreichen Höhenweg nach Westen in das wilde Tal des Nauderer Tscheybaches, der in seinem Oberlauf noch völlig frei fließen darf. Auch in diesem Tal wird das Bachbett durch Hochwasser und Muren immer wieder verlegt, so dass sich der Abstieg an einigen Stellen durchaus spannend gestaltetete. Da der Tscheybach in Parkplatznähe in das Radurschltal mündet, konnte diese Gruppe dann direkt die Autos zum Treffpunkt an der Radurschlalpe fahren.