Donnerstag, 03. Juli 2025 – Anreise und Aufstieg zur Martin-Busch-Hütte
Unsere Hochtour begann mit der Anreise nach Vent, wo wir uns voller Vorfreude auf die kommenden Tage trafen. Der Himmel war wolkenverhangen, und ein leichter Regen begleitete uns beim Aufstieg zur Martin-Busch-Hütte. Doch die angenehme Steigung und die gute Stimmung in der Gruppe ließen uns die Nässe schnell vergessen. Oben angekommen, machten wir es uns in der gemütlichen Hütte bequem. Beim Abendessen wurden wir mit einem herzhaften Teller Spaghetti Bolognese belohnt, der uns für die kommenden Herausforderungen stärkte. Ein entspannter Abend in der warmen Stube rundete den ersten Tag ab.
Freitag, 04. Juli 2025 – Similaun (3.606 m)
Der Tag begann früh: Um 5:45 Uhr stärkten wir uns mit einem Frühstück, bevor wir um 6:40 Uhr Richtung Similaun aufbrachen. Der Weg führte uns über den Marzellkamm, wo uns ein leichter Schauer begleitete. Doch auf etwa 3.100 m, beim Einstieg in den Gletscher, riss das Wetter auf, und die Sonne begrüßte uns. Angeseilt und gut gesichert meisterten wir den Anstieg über den Gletscher. Die letzten Meter zum Gipfel führten über Fels und Schutt – eine Herausforderung, die wir mit Freude annahmen. Nach einer kurzen Pause bei trübem Himmel machten wir uns an den Abstieg, der uns dann bei strahlendem Sonnenschein zur Similaunhütte führte. Dort genossen wir eine wohlverdiente Rast, bevor wir sicher und zufrieden zur Martin-Busch-Hütte zurückkehrten.
Samstag, 05. Juli 2025 – Hintere Schwärze (3.628 m)
Der Samstag begann noch früher: Bereits um 4:00 Uhr frühstückten wir, und um 4:45 Uhr starteten wir unsere Tour zur Hinteren Schwärze. Wieder führte uns der Weg über den Marzellkamm, bevor wir zum Marzellferner abstiegen. Der Anstieg über die Moräne auf etwa 3.000 m war anspruchsvoll, doch der anschließende "ewige Hatsch" über ansteigendes Eis und nassen Firn verlangte uns allen einiges ab.
Am Gipfelgrat angekommen, meisterten wir die letzten Meter in leichter Kletterei mit Steigeisen bis zum Gipfelkreuz. Eine kurze Pause im Windschatten war alles, was uns die bedrohlich dunklen Wolken erlaubten – ein angekündigtes Gewitter drängte uns zur Eile. Der Abstieg über den Gletscher war spannend: Zahlreiche Spalten forderten unsere volle Aufmerksamkeit. Dank der souveränen Führung unseres Guides Julian und der vorbildlichen Seildisziplin blieb es bei kleineren Schreckmomenten, als einige Teilnehmer kurz mit einem oder gar zwei Beinen in verdeckte Spalten einbrachen.
Nach einem langen Abstieg über die Eiszunge des Marzellferners und einem Gegenanstieg zum Marzellkamm erreichten wir die Hütte wieder bei Sonnenschein. Der Abend war geprägt von Körperpflege, einem leckeren Abendessen und einer frühen Nachtruhe. Doch das nächtliche Gewitter ließ nicht alle ruhig schlafen: Konny, die am offenem Fenster schlief, wurde von einem Regenguss unsanft geweckt.
Sonntag, 06. Juli 2025 – Kreuzspitze (3.457 m) und Abstieg nach Vent
Der letzte Tag begann mit einer Wetterwarnung: Ab Mittag war schlechtes Wetter angekündigt. Flexibel passten wir unsere Pläne an und entschieden uns für die Kreuzspitze. Der Aufstieg von 900 Höhenmetern und der anschließende Abstieg wurden in sportlichen vier Stunden inklusive Pausen gemeistert.
Nach der Rückkehr zur Hütte machten wir uns an den Abstieg nach Vent, wo wir fast trocken ankamen. Dort ließen wir die Tour bei einem kulinarischen Highlight ausklingen: köstliche Knödel, die uns den Abschied versüßten. Mit vielen unvergesslichen Erinnerungen im Gepäck traten wir die Heimreise nach Biberach an.
Dank und Fazit
Ein herzliches Dankeschön an unseren Tourenführer Julian, der die Tour mit viel Leidenschaft, Souveränität und Freude leitete. Seine hervorragende Vorbereitung und Führung machten diese Hochtour zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Tage an der Martin-Busch-Hütte waren geprägt von sportlichen Herausforderungen, beeindruckenden Berg-Erlebnissen und einer großartigen Gemeinschaft. Wir freuen uns schon auf die nächsten Abenteuer!
Konny, Jörg, Daniel, Jonathan und Christof